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TECHNOLOGIE & TRANSFORMATION VON FOSSILEN UND GRÜNEN ENERGIETRÄGERN TECHNOLOGY & TRANSFORMATION OF FOSSIL AND GREEN ENERGIES

Bild: Gascade

Wasserstoff und Methan: FNB Gas drängt auf integrierte Netzplanung Gas

Im Zuge der Pläne für einen Wasserstoffhochlauf in Deutschland haben die im FNB Gas organisierten Fernleitungsnetzbetreiber jetzt den so genannten EnWG H2-Bericht - gemäß § 28q EnWG - vorgelegt. Der Wasserstoffbericht zeige auf, wie per Integration der Wasserstoffnetzplanung in die bestehende Gasnetzplanung "die notwendige Transportinfrastruktur effizient, zügig und zielgerichtet aufgebaut werden" könne, so die Netzbetreiber. 

Insgesamt zwölf Empfehlungen, die aus Sicht des FNB Gas noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollten, enthält der Bericht, der sich als Empfehlung an die Bundesnetzagentur und den Gesetzgeber richtet. Kern des Wasserstoffberichtes ist ein Konzept für einen "verbindlichen und integrierten Netzentwicklungsplanungsprozess für Gas (Wasserstoff und Methan)". 

„Mit ihren Wasserstoffnetzmodellierungen im Rahmen des Netzentwicklungsplans Gas sind die Fernleitungsnetzbetreiber in den vergangenen Jahren bereits in Vorleistung gegangen", kommentierte anlässlich der Berichtsvorlage FNB Gas-Geschäftsführerin Inga Posch. Damit die Umstellungs- und Ausbauvorschläge von der Bundesnetzagentur bestätigt und dann umgesetzt werden können, sei "jetzt dringend eine gesetzliche Verankerung der integrierten Netzplanung Gas für Wasserstoff und Methan" nötig.

In ihrem Bericht empfehlen die Fernleitungsnetzbetreiber zudem eine "einheitliche und verpflichtende Regulierung für alle Betreiber eines öffentlichen Wasserstoffnetzes". Der Ordnungsrahmen müsse auch die Refinanzierung der Netzbetreiber-Investitionen abbilden und "zu Netzentgelten führen, die für die Wasserstoffkunden tragbar sind", so Posch.

Zudem setze ein schneller Wasserstoffhochlauf eine enge Abstimmung von Maßnahmen auf unterschiedlichen Netzebenen voraus. Der Wasserstoffbericht enthält daher auch ein - unter Mitwirkung von BDEW, DVGW, VKU sowie der Initiative H2vorOrt erstelltes - Kapitel über die Planung von Umstellungsmaßnahmen im Verteilernetz sowie die Schnittstellen zur Fernleitungsnetzebene.

Gerald Linke, Vorstands-Chef des Gas- und Wasserwirtschaftsverbands DVGW, bekräftigte, "weite Teile der bestehenden Gasversorgung aus Transport- und Verteilnetzen sowie Endgeräten" seien bereits wasserstofftauglich oder könnten H2ready gemacht werden. "Das schmälert die Ausgaben für notwendigen weiteren Zubau." Dennoch sei nun "entschlossenes Handeln der Politik gefragt, damit alle Beteiligten in einem verlässlichen Ordnungsrahmen planen und investieren können". VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing betonte in Reaktion auf den Bericht, außer in Industrienetzen spiele Wasserstoff noch keine große Rolle - das müsse sich nun ändern und alle Infrastrukturakteure am Transformationsprozess beteiligt werden. "Auch die Gasverteilernetze können Wasserstoff - sie sind für den zukünftigen Transport und die Verteilung von Wasserstoff bestens geeignet und bieten einen flexiblen, kostengünstigen und schnellen Weg hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung", so Liebing. Daneben müssten "die verschiedenen Systeme und Energieträger wie Strom, Gas und Wasserstoff übergreifend betrachtet und geplant" werden – einschließlich einer verpflichtenden kommunalen Wärmeplanung, wie er hinzufügt.

Wasserstoff
Artikel von Dominik Heuel
Artikel von Dominik Heuel