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TECHNOLOGIE & TRANSFORMATION VON FOSSILEN UND GRÜNEN ENERGIETRÄGERN TECHNOLOGY & TRANSFORMATION OF FOSSIL AND GREEN ENERGIES

Bild: Uniper

Milliarden-Verlust für Uniper im ersten Quartal

Die aus dem russischen Angriffskrieg resultierenden ökonomischen Turbulenzen haben bei Uniper zu einem Milliardenverlust im ersten Quartal geführt. Wie das Unternehmen in einer Investorenkonferenz mitteilte, werde sich das vorläufige bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) für die ersten drei Monate auf rund -830 Millionen Euro (Vorjahr: 731 Millionen Euro) belaufen. Der vorläufige unbereinigte Jahresüberschuss weist ein Minus in Höhe von 3 Milliarden Euro aus.

Zu dem Milliardenverlust haben zum einen Wertberichtungen in Höhe von 2 Milliarden Euro beigetragen, die sich aus der abgeschriebenen Nord Stream 2-Beteiligung sowie Unipers russischer Kraftwerks-Tochter Unipro ergeben. Aber auch operativ ist ein Ergebnis-Minus aufgelaufen, das nach Unternehmensangaben in erster Linie auf das Gas-Midstream- und Gasspeichergeschäft zurückzuführen ist. Man habe, so teilt Uniper mit, „aufgrund des aktuellen Marktumfelds“ die Gasausspeicherung im ersten Quartal zugunsten künftiger Quartale verringert. Die Entscheidung, mehr Gas in den Speichern zu belassen, habe zu einer „deutlichen Verschiebung“ des Ergebnisses aus dem ersten Quartal in die nachfolgenden Quartale des laufenden Geschäftsjahres geführt. Uniper habe im ersten Quartal Gasmengen mit einem Wert von rund 750 Millionen Euro zurückbehalten, um von höheren Preisen zu profitieren. Neben „kommerziellen Gründen“ führte das Unternehmen auch Versorgungssicherheitsaspekte an, da man so „zusätzliche Gasvolumina“ vorgehalten habe

Uniper-Finanzchefin Tiina Tuomela teilte am Mittwoch mit, man sei mit Gazprom hinsichtlich der Bezahlung von Gaslieferungen im Gespräch. Für Uniper stehen Ende Mai die ersten Zahlungen an, man arbeite sowohl mit Gazprom als auch mit der Bundesregierung zusammen, um die Rubel-Frage zu klären, so Tuomela.

Was die durch Russland gestoppten Gaslieferungen nach Polen betrifft, so rechnet man bei Uniper mit keinerlei Einschränkungen. Dies werde „keine Auswirkungen auf die Transitlieferungen durch Polen haben“, so Uniper-CCO Niek den Hollander im Rahmen der Analystenkonferenz.

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Artikel von Imke Herzog
Artikel von Imke Herzog