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Russland bleibt wichtigster Öllieferant, USA holen auf

Angesichts des aktuellen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine kam den Rohölimportdaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuletzt besondere Beachtung zu. Denn diese belegen Russlands Rolle als wichtigster Öllieferant ...

Angesichts des aktuellen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine kam den Rohölimportdaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuletzt besondere Beachtung zu. Denn diese belegen Russlands Rolle als wichtigster Öllieferant für Deutschland. Ein Boykott von russischen Öllieferungen stand indes zuletzt dem Vernehmen nach nicht auf der Sanktionsliste der US-Regierung wie auch der EU. Im Gegensatz zur Ostseepipeline Nord Stream II, die russisches Erdgas nach Europa liefern soll und deren Stopp von den USA im Falle eines Falles als unausweichlich angesehen wird.

Was die im Dezember importierten deutschen Rohölmengen betrifft, so beliefen sich diese auf 7,5 Millionen Tonnen. Das waren 12,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (6,7 Millionen Tonnen). Im gesamten Jahr 2021 waren es 81,4 Millionen Tonnen, die nach Deutschland eingeführt wurden, 1,6 Prozent weniger als 2020 (82,7 Millionen Tonnen). Russland stand von insgesamt 30 Ländern, aus denen Deutschland 2021 sein Rohöl bezog, unangefochten an erster Stelle. Mit 27,7 Millionen Tonnen kam gut ein Drittel (34,08 Prozent) der deutschen Rohölimporte aus Russland. Damit erhöhte sich der Anteil von russischem Öl an den gesamten deutschen Importmengen nochmal leicht im Vergleich zu 2020, es als 30,00 Prozent waren. Die USA sind innerhalb von vier Jahren zum zweitwichtigsten Öllieferanten Deutschlands aufgestiegen. Kamen 2017 noch 0,9 Millionen Tonnen aus den Vereinigten Staaten, wurde 2021 mit 10,2 Millionen Tonnen schon die zehnfache Menge angelandet.

Aus britischen und norwegischen Nordseeölquellen kamen im vergangenen Jahr 18,9 Prozent der deutschen Öllieferungen, 17,4 Prozent wurden aus OPEC-Mitgliedsländern importiert.

Der Grenzübergangspreis für die Tonne Importrohöl – der nach den Preisturbulenzen 2020 in einen Jahresdurchschnittspreis von 278,38 Euro je Tonne mündete – fiel 2021 mit 436,21 Euro um 56,7 Prozent höher aus. Entsprechend erhöhte sich auch die deutsche Rohölrechnung. Statt 23 Milliarden wie noch 2020 belief sie sich im vergangenen Jahr auf 35,5 Milliarden Euro.

Erdöl
Artikel von Imke Herzog
Artikel von Imke Herzog