Auf der Abendveranstaltung im Rahmen der E&M-Energiemanager-Konferenz in Berlin wurde BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae als „Energiemanagerin des Jahres“ ausgezeichnet.
Am 25. September fand in Berlin die E&M-Energiemanager-Konferenz statt. In einer Abendveranstaltung wurde der renommierte Preis „Energiemanager des Jahres“ an die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Energieverbands BDEW, Kerstin Andreae, verliehen. Mit dem Preis würdigt der Medienverlag Energie & Management (E&M) seit mehr als 20 Jahren herausragende Persönlichkeiten aus der Energiewirtschaft.
Der Laudator Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), betonte die gewachsene Einigkeit der Verbände, die gemeinsame Herausforderungen zu stemmen haben. Gerade die Corona-Pandemie und der russische Überfall auf die Ukraine und die resultierende Energiepreiskrise hätten dies befördert. Es sei beiden Verbänden gelungen, die eigene Identität zu bewahren und dennoch zu kooperieren, wo dies die Überzeugungskraft verstärkt. An dieser guten Zusammenarbeit habe Andreae großen Anteil, lobte er.
Auch gegenüber der EU und der Bundesnetzagentur habe sich diese Zusammenarbeit bewährt, um die Brancheninteressen besser durchzusetzen. Aber auch bei unterschiedlichen Positionen habe jeder Respekt für die andere Seite gezeigt, unterstrich Liebing. Gerade die Persönlichkeit Andreaes, ihr klarer Weitblick mit der unerschütterlichen Orientierung auf die Klimaneutralität, gepaart mit Realismus für das aktuell Mögliche mache ihren Erfolg aus. Von den anwesenden Energiemanagerinnen und -managern gab es herzlichen Applaus.
Kerstin Andreae sagte in ihrem Dank für die Auszeichnung, sie nehme sie stellvertretend für ihre Branche und die Mitgliedsunternehmen entgegen. Die Energiebranche sei enorm sinnstiftend, auch gerade für sie als Mitglied der Grünen seit 1990. Ihr Anspruch sei es auch als Bundestagsabgeordnete immer gewesen, Ökonomie und Ökologie zu verbinden. „Wir brauchen einen Konsens, dass wir die Energiewende wollen“, appellierte sie.
Dabei solle man über Partikularinteressen hinausblicken können. Aktuell sei Bürokratieabbau das Wichtigste, um schneller voranzukommen. Es gelte, dem Markt zu vertrauen, ihn aber mit passenden Leitplanken zu flankieren. „Investoren anreizen heißt, Rendite zu ermöglichen“, sagte Andreae an die Adresse der Regulierer.
Es gelte zudem, die öffentliche Meinung weiter mitzunehmen, weil die Energiewende nur mit der Bevölkerung umzusetzen sei. Dafür müsse Wasserstoff als Lösung für die Erhaltung der Industrie propagiert werden, Klimaschutz als lohnende Investition und Resilienz durch erneuerbare Energien erklärt werden. „Der Green Deal wird zum Security Deal, um uns unabhängiger von Autokraten zu machen!“, sagte Andreae unter Beifall
Die Auszeichnung geht mit der Verleihung an Kerstin Andreae zum ersten Mal an eine Verbandsmanagerin. Die Expertinnen und Experten der Jury hat überzeugt, wie sie den BDEW in den vergangenen Jahren durch bewegte Zeiten geführt hat. Seit dem Ende der russischen Pipeline-Gaslieferungen hat sie entscheidend dazu beigetragen, die Gasversorgung in Deutschland neu aufzustellen. Besonders setzt sie sich für den Umbau der Wärmeversorgung ein – mit Fokus auf gezielten Ausbau und Förderung kommunaler Wärmenetze.
Unter ihrer Führung habe sich der BDEW kontinuierlich weiterentwickelt. Eine zentrale Herausforderung bleibt die Balance zwischen großen Energiekonzernen, Stadtwerken und kommunalen Versorgern über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von Erzeugung und Handel bis zu Netzen und Vertrieb.
Für Professor Christian Held, Partner der Kanzlei Becker Büttner Held und Jurymitglied, bewies Andreae bislang eine glückliche Hand bei der Leitung des wichtigsten Verbandes der deutschen Energiebranche. Dr. Christof Spangenberg, Geschäftsführer der „m3 management consulting GmbH“ und ebenfalls Jurymitglied, erklärt, dass bei Andreae „das Machbare geschieht und Realismus und Pragmatismus erhalten bleiben, ohne die langfristigen Ziele aus den Augen zu verlieren.“
Der Preis „Energiemanager des Jahres“ wurde vor mehr als zwei Jahrzehnten von Helmut Sendner, dem Gründer von Energie & Management ins Leben gerufen. Er würdigt herausragende Leistungen im Bereich nachhaltiges Energiemanagement. Der Preis wird getragen vom Fachverlag Energie und Management, der Beratungsgesellschaft „m3 management consulting GmbH“ und der Kanzlei Becker Büttner Held. Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite zum Energiemanager des Jahres.